Wie alles begann.

Es war Anfang 2018. Gerade war ich von der achten von insgesamt zehn Reisen nach Südkorea (innerhalb von 5 Jahren) zurückgekehrt. Mir fiel auf, dass, wann immer ich über dieses Land sprach, meine Schilderungen lebendig wurden. Gleiches galt für England, in dem ich ein Jahr studiert hatte.

In beiden Ländern erlebte ich, dass es jeweils ein Set andersartiger Werte und Regeln gab, eigene Systeme, die in sich stimmig waren. So darf man es – im Gegensatz zu Deutschland – in Korea keinenfalls versäumen, beim Essen zu schmatzen. Dort bedeutet es, dass es einem schmeckt: je lauter das Schmatzen, umso leckerer ist das Essen!

Schon an diesem kleinen Beipiel kann man sehen, dass gleiche Verhaltensweisen sehr unterschiedlich bewertet werden. Mit der Erkenntnis sprosst die innere Freiheit und die Frage, welche Blickwinkel es noch geben könnte und welchen man selbst einnehmen möchte.

Den jungen Menschen, die ich sonst unterrichte, möchte ich darüber mehr erzählen können als nur angelesenes Wissen. Ich wünsche ihnen, dass sie lernen, die Welt mit offenen Augen und Herzen zu erleben. Eine Ahnung davon zu bekommen, was uns verbinden und nicht, was uns trennen könnte.

Und dann ist da dieses Kribbeln, dieses Fieber, wenn man seine Sachen gepackt hat, die Nacht kaum geschlafen und viel zu früh aufgewacht. Mit pochendem Herzen in Bus, Zug, Flugzeug oder sonst ein Transportmittel zu steigen: brennend darauf, im Anfang zu sein und hinter den Horizont zu schauen.

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