Dschungeltempel und Moneytroubles.

Meine Tage in Seam Reap gehen dem Ende entgegen. Ein farbenreicher Sonnenaufgang war mir nicht vergönnt. Aber Rob hat mir einen Tipp gegeben, wo die Dschungeltempel zu finden sind.

Eine mit tiefen Schlaglöchern durchsetzte Straße erwartet mich. Zudem werden die Reisfelder gerade bewässert, wodurch Abschnitte der Straße überflutet sind. Ich passe auf, wo die anderen fahren, um nicht stecken zu bleiben.

Nach einer Stunde erreiche ich den Tempel der Weiblichkeit. Der rose-farbenen Schimmer des Sandsteins verhalf ihm zu seinem zweiten Namen: „The Pink Temple“. Die Steinmetzarbeiten sind wunderbar erhalten.

Schon am Vortag hatte ich den „Dschungeltempel“, Sambor Prei Kuk, gefunden:

Am Nachmittag gehe ich noch einmal das Problem mit dem 100-Dollar-Schein an. Ich brauche das Geld, denn an Bargeld komme ich im Moment kaum heran. Ich habe Glück, Mr. Tha, der mir schon mehrfach behilflich war, hat Dienst an der Rezeption.

Er schlägt vor, zu einem bestimmten „Money Exchange“ zu fahren und gibt mir dessen Adresse. Dort soll ich einen Teil der Dollar in Riel umtauschen und abwarten, was passiert.

Nach einer Stunde finde ich Ausflüchte mehr und fahre mit Herzklopfen zur Wechselstube, vor der sich eine Schlange gebildet hat. Schließlich bin ich an der Reihe. So ruhig wie möglich schiebe ich den 100er über die Theke und bitte, 30 Dollar davon in Riel zu tauschen.

Der Moment der Wahrheit ist gekommen. Die Kassiererin nimmt den Schein, wirft einen gelangweilten Blick darauf und zählt mir 127.000 Riel und 70 Dollar auf den Tresen. Weder zieht sie etwas ab, noch erhalte ich einen schlechten Wechselkurs. Ich kann mein Glück kaum fassen!

Am Abend treffe ich mich noch einmal mit Rob zum Abendessen. Er wird am kommenden Tag nach Bangkok fliegen: Drei Nobelhotels haben ihn für eine Berichterstattung gebucht. Er bekommt Luxussuiten mit Butler und Limousine.

Danach wird er nach Sydney reisen, um dort während der nächsten 5 Monate aus dem gesammelten Material der letzten 7 Monate seine Artikel zu schreiben. Da wir fast zu der gleichen Uhrzeit abfliegen, liegt es nah, sich ein Tuktuk zu teilen.

Am nächsten Morgen fahren wir zu dem kleinen Airport. Ich muss noch für das Visum in Laos Geld ziehen. Der Automat meldet: „Limit überschritten“: der Moment, den ich gefürchtet habe: Die erste Karte ist defekt und auf der zweiten ist anscheinend das Monatslimit erreicht.

Ich setze den Betrag immer weiter herunter. Bei 100 Dollar gibt der Automat grünes Licht. Das Visum für Laos wird 40 und die Unterkunft dort 60 Dollar kosten. Das wird knapp.

Rob und ich sitzen im Café des Abflugterminals. Wir klappen unsere Laptops auf und beginnen zu schreiben. Bis Robs Flug aufgerufen wird, fällt kaum ein Wort. Schließlich wird sein Flug aufgerufen.

„Bye, Rob. See you in Sidney.”

„Yeah. Give me a call when you are there, mate.” Er klopft mir auf die Schulter und verschwindet in der Menge.

Rob nach der Zirkus-Vorstellung

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