Ready For Adventure.

Rückblick: Auf der Fähre, die mich in Laos von Don Khon auf das Festland zurückbringt, fällt mir dieses T-Shirt auf:

Sofort ist mein Interesse geweckt und ich spreche den Reisenden daraufhin an.

Die Rundstrecke ist 500 km lang und verläuft durch das einzigartige Karstgebirge Nordvietnams. Man kommt dabei bis an die chinesische Grenze.

Man kann den Loop in einer Gruppe oder allein fahren. Er würde mir die zweite Variante empfehlen.

In den folgenden Wochen wandern meine Gedanken immer wieder zum Loop. Ich bin hin- und hergerissen:

Bei einer Gruppentour gibt es Guides, die die Strecke kennen, die Unterkünfte sind gebucht, man hält an den besten Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten. Und falls man liegenbleibt, hat man sofort Hilfe.

Auf der anderen Seite reizt mich das Selbst-Entdecken-Können und die größere Freiheit des Alleinfahrens sehr.

Schließlich siegt die zweite Variante.

Und nun bin ich endlich auf dem Weg nach Ha Giang. Ich habe den VIP-Bus für die 6stündige Fahrt gebucht und der Name hält, was er verspricht:

Jeder hat seine eigene kleine Kabine, die man mit einem Vorhang zuziehen kann. Die Sitze lassen sich zwischen Sitz- und Liegeposition verstellen, es gibt Steckdosen und sogar einen eigenen Fernseher.

Wir erreichen Ha Giang spät in der Nacht. Dort stelle ich fest, dass ich dem Busunternehmen eine falsche Hoteladresse genannt habe. Ich suche mir ein Taxi, dass mich zum Ha-Giang-Loop-Hotel bringt.

Am nächsten Tag informiere ich mich, welcher Verleiher einen guten Ruf mit einem engen Servicenetz und zudem eine passende Maschine für mich hat.

Die meisten nehmen für den Loop einen halbautomatischen Motorroller. Doch nach meinen Erfahrungen in Laos will ich lieber ein geländegängiges Motorrad mit viel Kraft und vor allem großen Reifen. Wie gut, dass ich mit 18 Jahren den Motorradführerschein gemacht habe…

Beim Verleiher (QT Motorbikes) fällt meine Wahl auf eine Honda XLR 150. Die Aufregung steigt. Kann ich das noch, ein Motorrad mit Schaltung fahren?

Ein Mitarbeiter fordert mich auf, eine Probefahrt zu machen. Ich setze den Helm auf, schwinge mich auf die Maschine, klappe den Ständer an, ziehe die Kupplung und betätige den Anlasser.

Nun mit dem linken Fuß den Schalthebel nach unten drücken, das Getriebe rastet hörbar ein. Etwas Gas geben, Kupplung kommen lassen. Und schon setzt sich das Motorrad in Bewegung.

Ohne Probleme schalte ich mit zweimaligen Nach-Oben-Rasten (dazwischen liegt der Leerlauf) in den zweiten, kurz darauf in den dritten Gang. Erste Erleichterung macht sich breit.

Da vorne kommt eine Wendestelle. Zurückschalten, in einem Zug auf der Straße wenden, wieder beschleunigen und schalten. Geht alles wie geschmiert! Mit einem fetten Grinsen halte ich beim Verleiher und stelle die Maschine ab.

Ich bekomme noch einige Hinweise für die Tour, ein paar wasserdichte Säcke und Spanngurte. Mit der Honda geht es zurück zum Hotel. Und nun freue ich mich wirklich auf den kommenden Tag, an dem die große Tour losgehen soll.

Die Hotels in Ha Giang sind auf Touristen wie mich bestens vorbereitet. Jedes hat Schließfächer, in denen man die Sachen, die man für die Zeit der Tour nicht benötigt, einschließen kann.

So sortiere ich den ganzen Nachmittag meine Sachen hin und her, überlege, was ich wirklich brauche. Endlich habe ich zwei Stapel und schließe zufrienden den mit dem Nicht-Benötigten ein.

Und da ist es, dieses herrliche Kribbeln der Vorfreude:

Ready for the big adventure!

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