Ha Giang Loop 3.

Am dritten Tag der Reise geht es zunächst ganz hinauf in den Norden, von den Einheimschen liebevoll „The Northpole“ genannt. Bald werde ich verstehen, warum.

Bei Nebel verlasse ich Sung La und hoffe auf besseres Wetter. Das stellt sich kurzfristig ein, um bald darauf wieder einzutrüben.

Nach zahllosen Serpentinen gelange ich endlich an den „Nordpol“. Von dort kann ich auf die chinesische Grenze schauen.

Ab jetzt geht es Richtung Süden-Osten. Die Straße windet sich über einige Hochpässe. Wie schon an den Tagen zuvor, sind die Straßen vielerorts beschädigt und auch teilweise blockiert. Nirgends finden sich Vorwarnungen auf die Gefahren. Die Hindernisse liegen oft direkt hinter nicht einsehbaren Kurven. Hier heißt es immer: vorsichtig fahren!

Mein Ziel für heute ist Meo Vac, ein Kerbtal, an dessen Sohle ein Stausee liegt. Auf diesem möchte ich morgen eine Bootsfahrt bis zur Staumauer machen, bevor ich weiterfahre.

Mein Hostel liegt in einem Eco-Village, das neu errichtet zu sein scheint. Autos müssen draußen bleiben, mit dem Motorrad darf man hineinfahren. Es ist spät am Nachmittag, als ich dort anlange.

Das Thermometer zeigt 17 Grad, die Wettervorschau sagt 9 für die Nacht voraus. Dazu weht ein ein kräftiger Wind, der sich in der Nacht zu einem Sturm auswachsen wird.

In dem großen Schlafsaal im oberen Stockwerk sind zahlreiche Fenster zu beiden Seiten. Doch diese haben zwar Gitter, aber keine Scheiben. Schnell schließe ich die hölzernen Läden und organisiere mir eine zweite Decke.

Mit fünf Lagen Oberbekleidung, zwei übereinander gezogenen Hosen, Schal sowie Mütze verziehe ich mich ins Bett, verkrieche mich unter den dünnen Decken.

Während der Sturm an den Fensterläden rüttelt und eine kalte Böe nach der anderen durch den Schlafsaal jagt, versuche ich, Wärme aufzubauen.

Schließlich sinke ich in den Schlaf.

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