Caves and Kangaroos.

Von Hervey Bay fahre ich nordwärts und etwas ins Landesinnere. Mein Ziel: die Capricorn Caves (Steinbock Höhlen).

Nach 6stündiger Fahrt komme ich dort an, die Rezeption ist schon geschlossen. So suche ich mir auf gut Glück einen Stellplatz aus. Erst später finde ich eine Mail, auf der die „Late Checkin Procedure“ beschrieben ist.

Für den nächsten Morgen habe ich die „Cave Adventurer“ Tour gebucht. Pünktlich um 9.30 Uhr ist die Gruppe versammelt und Drew, unser Führer, stattet uns mit Helm und Taschenlampen aus.

Dann geht es auch schon in das Höhlensystem hinein. Bereits nach 5 Minuten stehen wir vor unserer ersten Herausforderung.

Wir sollen durch einen wirklich engen Durchgang kriechen. Drew gibt uns genaue Anweisungen, wie wir uns an welcher Stelle bewegen sollen.

Gleich wird klar, warum wir uns robuste Kleidung anziehen sollten. Durch den engen Zugang kriechen auf dem Bauch, Arme voran, durch eine große Lachen und enge Gänge. Die Passagen sind so nur so groß, dass wir gerade hindurchpassen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht im Klaren, ob ich noch an Klaustrophobie leide. Doch die scheint wie fortgeblasen.

Ich bin von mir selbst überrascht. Auch als ich an einer besonders engen Stelle steckenbleibe, konzentriere ich mich auf meine Atmung und komme schließlich frei.

Als wir am Ende der Tour und gut eingedreckt sind, bedauern alle, dass die Zeit schon um ist.

Mackey

430 km nordwestwärts rolle ich auf den Hillsborough Nature Tourist Park, wo ich die nächsten drei Tage bleiben werde. Ich bekomme einen schönen Stellplatz direkt am Strand.

Schon am Nachmittag besuchen mich zwei der Tiere, derentwegen ich hierher gefahren bin. Es fühlt sich surreal an, als zwei Kängurus plötzlich neben mir auftauchen.

Obwohl es einen traumhaften Strand gibt, kann man – zumindest im Moment – nicht schwimmen. Gleich acht verschiedene Meeresbewohner hier sind hochgiftig.

Besonders gefährlich ist eine Art der Würfelquallen, die nur zwischen 3mm und bis 5 cm groß und zudem durchsichtig ist. Sie gehört zu den giftigsten Tieren der Welt. Zuletzt ist 2021 ein 17jähriger Jugendlicher innerhalb von 10 Tagen nach dem Kontakt gestorben.

Eine Schautafel (siehe Hintergrund im Bild oben) am Büro gibt Auskunft über diese und andere Meeresbewohner mit Anweisungen, was zu tun ist.

Schnörkellos und typisch für die australische Lebensart heißt es dort: „Mit Salzwasser auswaschen (kein Süßwasser benutzen!), Essig großzügig auftragen, nicht reiben, sofort Rettung verständigen, Wiederbelebung.“

Ich bin auch gar nicht fürs Schwimmen an diesen Ort gefahren. Hier kommen Kängurus morgens an den Strand.

Um kurz nach halb Sechs ist schon eine größere Menschengruppe versammelt. Ein Ranger hat etwas Futter ausgelegt. Und tatsächlich lassen sich zwei Tiere blicken.

Es wären noch weitere fünf gekommen, wenn nicht jemand auf die Idee gekommen wäre, eine Drohne zu starten.

Ich wundere mich immer wieder, dass Menschen kein Gefühl dafür haben, dass Wildtiere diese Geräte als Gefahr wahrnehmen.

Insgesamt bleibe ich drei Tage dort, mache Spaziergänge am Strand und schreibe. Der letzte Artikel ist dort entstanden.

Als ich allein bis spät in die Nacht sitze, bekomme ich noch einmal Besuch.

Morgen geht es mit einem Zwischenstopp weiter nach Cairns. Dort habe ich einen dreitägigen Trip mit einem Tauchboot zum Great Barrier Reef gebucht.

3 Antworten zu „Caves and Kangaroos.”.

  1. Hi Tom,

    ein toller Bericht mit super tollen Fotos…da bekomme ich schon wieder Fernweh!

    Alles Gute weiterhin.
    Lieben Gruß,
    Anne

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    1. Hi Anne,
      vielen Dank. Ja, Reisen ist schon toll. Hoffe, Du kannst bald wieder los!?

      LG
      Tom

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      1. Hi Tom,

        schön wäre es…aber da muss ich wohl noch etwas warten. Mit etwas Glück geht es aber im Juni nach Bayern zum Wandern.

        LG, Anne

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